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Gedanken...

Spürt ihr den Virus?

Spürt ihr den Virus?


Ich spüre Ruhe, Frieden. Kein Flugzeug mehr zu hören, kaum ein Auto unterwegs. Vögel zwitschern, Bienen summen.
Statt um 4 Uhr morgens aufzustehen, setzt mein Mann sich um halb 8, schön ausgeschlafen zu Hause vor den Computer. Zu Mittag koche ich für uns ein gutes Essen, alles ist entspannt.
Wenn mein Mann zwischen Unterlagen und Laptop eine Pause braucht, geht er in den Garten und sieht unseren Laufenten zu. Fröhlich watscheln sie umher und häcken – nicht wissend, dass momentan jeder zu Hause bleiben sollte – neue Pläne aus, wie sie die Umzäunung überlisten und den Nachbarn einen Besuch abstatten können.


Spürt ihr den Virus?


Bei einem nicht aufschiebbaren Augenarzt-Besuch sitze ich allein im Wartezimmer. Nach bereits 2 Minuten werde ich aufgerufen, der Arzt ist froh, dass ich gekommen bin. Auch in der Apotheke ist es ruhig. Entspannt stehen die Kunden in ausreichendem Abstand zu einander an, wie es allein schon die Privatsphäre vorgeben sollte.
Bei einem Besuch im Supermarkt fallen mir ein paar leere Regale auf. Da ich jedoch für mein Tiramisu weder Nudeln, Mehl noch Klopapier benötige, bekomme ich alle Zutaten, die ich brauche. Nur wenige Leute verteilen sich über das ganze Geschäft, alles geht gesittet zu.


Spürt ihr den Virus?


Das schöne Wetter nutzend, machen wir zu zweit einen Spaziergang zu meinen Bienenvölkern. Erste Blümlein blühen am Wegesrand, ein paar gut gelaunte Spaziergänger lächeln uns entgegen. Es wird freundlich gegrüßt, mehr jedoch nicht, jeder geniest für sich. Bei den Bienen angekommen werfen wir einen Blick in den Stock. Emsiges Treiben. Tausende Bienen arbeiten dicht gedrängt. Wir entdecken sogar die Königin, die fleißig für Nachwuchs sorgt. Alles läuft harmonisch ab, jede Biene hat ihre Aufgabe.


Spürt ihr den Virus?


Ich höre, dass die Luft sauberer und das Wasser im Meer klarer wird. Die Natur schnauft auf und atmet durch. Meine 90-jährige Großmutter erzählt mir am Telefon, dass ihre Nachbarin für sie einkaufen geht. Sie erzählt mir, dass sie glücklich und zufrieden ist. In sozialen Netzwerken lese ich von Nachbarschaftshilfe, zusammenhalten, gemeinsamen Gebeten und Lob an alle, die momentan im Einsatz sind. Ich spüre Zusammenhalt. Nachrichtensendungen lass ich aus, wichtige Infos zum Verhalten bekomme ich dank meiner Selbstständigkeit per Mail von der Wirtschaftskammer. Entspannt starte und beende ich jeden Tag, der mir geschenkt wird.
Im Bio-Hofladen werden vermehrt gesunde Säfte verkauft, das Interesse für Regionalität und gesunde Lebensmittel steigt. Der Start-Schuss für ein globales Umdenken ist gesetzt.


Spürt ihr den Virus?


Ich spüre Ruhe, Frieden, Zusammenhalt und die Chance, dem Weltgeschehen eine neue Richtung zu geben!

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